7 Anfängerfehler beim Musik produzieren und wie du sie vermeidest

Der Einstieg in die Musikproduktion kann schnell überwältigend sein. Viele Tools, tausend Meinungen und jede Menge Möglichkeiten. Wir zeigen dir 7 häufige Anfängerfehler beim Musik produzieren und wie du sie von Anfang an praktisch lösen kannst!
1. Zu früh in teures Equipment investieren
Das Problem:
Viele glauben, dass sie erst mit teurem Equipment wie Synthesizern oder High-End-Monitoren gute Musik machen können. Das führt oft zu Frust, wenn trotz Investition die Musik nicht so klingt wie erhofft.
✔️ Die Lösung:
Starte minimalistisch: Eine gute DAW (z.B. Ableton Live oder FL Studio), Kopfhörer und gegebenenfalls ein MIDI-Keyboard reichen völlig.
Lerne erst mit wenig Equipment die Basics: Arrangement, Grundlagen des Mixing und Sounddesign. Nutze Freeware-Plugins und kostenlose Samplepacks – viele Profis nutzen heute noch einige davon.
,,Ich habe gerade einen Track in 20 Minuten gemacht (mit Laptop & Kopfhörern) und werde ihn in meinem DJ-Set spielen.“
James Hype
DJ & Producer
🎧 Producer-Tipp: Setze dir eine Regel wie: ,,Ich kaufe erst neues Equipment, wenn ich 3 komplette Tracks produziert habe.“ Somit kannst du dich für deine ersten Erfolge bei der Musikproduktion selbst belohnen.
2. Sich in YouTube-Tutorials verlieren
Das Problem:
YouTube kann eine Goldgrube sein, aber auch ein Rabbit Hole. Viele Anfänger sehen sich stundenlang Tutorials an, ohne das Gelernte umzusetzen. Das vermittelt ein Gefühl von Fortschritt – aber ohne Praxis gibt es kaum Output.
✔️ Die Lösung:
Verfolge das Prinzip: ,,1 Video = 1 Umsetzung“
Wenn du dir also ein Tutorial angeschaut hast zu einem bestimmten Thema, setze es danach direkt um.
Zusätzlich kannst du auch ein digitales ,,Produktionsjournal“ führen.
Da notierst du dann:
- Was habe ich gelernt?
- Wie habe ich es angewendet?
- Was will ich weiter verbessern?
Wenn du das umsetzt bist du denjenigen, die auch noch beim Einstieg in die Musikproduktion stehen, bereits einen großen Schritt voraus – Du schaffst Routine, bleibst aktiv und lernst viel Wissen in kürzester Zeit.
3. Kein klares Genre wählen
Das Problem:
Gerade Einsteiger probieren gerne viele Genres durcheinander aus, ohne wirklich einen eigenen Fokus zu finden. Das ist auch erst einmal nicht schlimm, aber es kann durchaus zu ziellosem Produzieren und fehlendem Wiedererkennungswert führen.
✔️ Die Lösung:
Wähle ein Genre oder Subgenre, das dich emotional am meisten abheben lässt. Höre bewusst 3-5 Artists und
analysiere deren Tracks in Bezug auf:
- Struktur: Achte darauf, wie sich der Song aufbaut – gibt es eine klare Einleitung, einen Spannungsbogen und erkennbare Abschnitte wie Breakdowns, spezielle Drum-Fills, oder Variationen im Drop?
- Sounds: Höre genau hin, welche Arten von Sounds verwendet werden (z.B. Kick, Bass, Leads, FX) und wie sie im Mix angeordnet sind. Achte darauf, ob bestimmte Sounds dabei im Vordergrund stehen und wie sie sich vom Klang her voneinander abheben oder ergänzen.
- Tempo: Identifiziere das Tempo (BPM) des Tracks, um es in deinen eigenen Produktionen entsprechend zu übernehmen. Auf ,,Tunebat“ & ,,SongBPM“ findest du zu den allermeisten Songs die Info zum Tempo.
Du kannst dir dazu passend auch ein ,,Genre-Skizzenbuch“ mit typischen Sounds, Arrangement und Songideen erstellen.
➜ Später kannst du natürlich die selbst gesetzten ,,Genregrenzen“ sprengen – aber gerade für den Anfang hilft Fokus enorm.
4. Seine Tracks nie fertig machen
Das Problem:
Viele produzieren gerne 8-Takt-Loops mit coolem Drop – und dann nichts mehr. Arrangements bleiben liegen, die Motivation sinkt. Das führt dann zu einem Projektordner voller unfertiger Ideen – auch wenn der sowieso früher oder später zu Stande kommt.
✔️ Die Lösung:
Arbeite mit festen Songstrukturen: Intro – Buildup – Drop – Break – Drop – Outro.
Setze dir z.B. kleine Deadlines, wie: ,,Heute arrangiere ich den Track bis Minute 01:30“. Nutze Templates mit vorgefertigten Song-Strukturen als Grundgerüst.
➜ Akzeptiere, dass die ersten fertigen Tracks keine Meisterwerke sein müssen – dein Ziel sollte sein: Fertig machen lernen.
5. Studiomonitore & schlechte Raumakustik
Das Problem:
Viele Anfänger vertrauen zu früh auf unbehandelte Lautsprecher in unbehandelten Räumen, was zu einem völlig verfälschtem Klangbild führen kann. Basswummern, Auslöschungen oder Stereo-Unklarheit sind die Folge.
✔️ Die Lösung:
Starte mit guten Kopfhörern (z.B. in der 100-200 € Klasse) und lerne deren Sound kennen – Gerade zu Beginn bekommst du beim Musik produzieren mit guten Studiokopfhörern einen viel verlässlicheren Eindruck vom Sound.
Höre die Tracks von deinen Lieblingskünstlern und achte auf die Dynamik der Frequenzen.
Wenn du Lautsprecher nutzt, dann starte lieber klein und nutze günstigen Akustikschaumstoff.
Studio-Kopfhörer oder Monitore? Ein Vergleich für Einsteiger

Zusammengefasst: Studio-Kopfhörer sind für Anfänger meist die praktischere Wahl – besonders in unbehandelten Räumen.
beyerdynamic DT-770 PRO (80 Ohm)
Beliebter, geschlossener Kopfhörer Made in Germany - Super Klangqualität mit klaren Höhen und einem direkten, druckvollen Bass.
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Mit dem DT-770 Pro kannst du auch in einem unbehandelten Raum professionelle Mixes erstellen, ohne teure Akustikmaßnahmen.
🎧 Producer-Tipp: Lerne Referenztracks zu verwenden: Lege einen kommerziell gemasterten Track in dein Projekt und vergleiche regelmäßig beim Produzieren. So hast du einen direkten Vergleich und kannst für deine eigenen Produktionen neue Maßstäbe setzen.
6. Mixing & Mastering-Fehler beim Musik produzieren als Anfänger
Das Problem:
Viele Producer sind fasziniert vom Klang fertiger Tracks und springen deshalb direkt zu den letzten Produktionsschritten – Mixing und Mastering – obwohl der Song vom Arrangement her noch nicht steht. Oft werden dann EQs, Kompressoren und Mastering-Presets fleißig eingesetzt, obwohl noch keine saubere Songstruktur und keine Melodie sitzt.
✔️ Die Lösung:
Konzentriere dich zuerst auf das musikalische Fundament – und hole gezielt Feedback ein. Sobald du spürst, dass der Track ,,lebt“, kannst du ans Mixing denken. Das Timing ist entscheidend.
Checkliste zum Grundgerüst deines Tracks
- Arrangement (Intro, Verses, Buildup, Drop, etc.)
- Musikalische Motive und Akkordfolgen
- Rhythmus und Groove
- Übergänge, Automationen und Spannungsbögen
➜ Sobald diese Dinge stehen, kannst du dich intensiver mit Mixing und Mastering auseinandersetzen. Das Mixing ist ohnehin schon ein Teil des kreativen Prozesses – du mischt während du baust. Achte nur darauf, dich nicht zu verlieren. Das Mastering wiederum ist dann am Ende für den letzten Feinschliff da.
📝 Hilfreicher Merksatz: Wenn ein ungemasteter Track gut klingt, klingt er nach dem Mastering ausgezeichnet. Aber wenn ein ungemasteter Track schlecht klingt, kann auch das Mastering dir nicht helfen.
7. Kein Feedback einholen
Das Problem:
Viele verbringen unzählige Stunden allein mit ihren Kopfhörern oder Monitoren im Home-Studio – was verständlich ist. Doch genau das wird schnell zur Falle: Man verliert den objektiven Blick auf den eigenen Track.
Ohne echtes, konstruktives Feedback entsteht ein Tunnelblick: Du gewöhnst dich an deinen Mix, hörst Schwächen nicht mehr und triffst Entscheidungen, die für andere Hörer nicht nachvollziehbar sind – sei es bei der Lautstärkeverteilung, dem Bass, oder dem Arrangement.
✔️ Die Lösung:
Suche dir frühzeitige Rückmeldung – nicht erst, wenn du denkst, dass der Track fertig ist.
So kannst du konkret vorgehen:
- Feedback-Kultur aufbauen: Vernetze dich mit Gleichgesinnten, z.B. in Discord-Communities, Facebook-Gruppen oder Foren.
- Nicht nur Freunde fragen: Freunde oder Familie sagen oft ,,klingt gut“ – aus Nettigkeit. Suche dir stattdessen Producer-Kollegen oder erfahrener Hörer, die ehrlich sind.
- Variiere die Hörbedingungen: Höre deinen Track auf verschiedenen Geräten und Lautsprechern: Smartphone, Kopfhörer, Laptop und Auto. Oft fällt dir selbst auf, wo es hakt.
- Feedback nicht als Kritik, sondern als Werkzeug sehen: Mache dir bewusst: Du brauchst keine perfekte Umsetzung jedes Feedbacks. Nutze einfach wiederkehrende Hinweise als klare Indikatoren: Wenn drei Leute meinen, dein Break ist zu lang – dann ist er es wahrscheinlich.
Fazit
Fehler gehören dazu – und du kannst immer dazulernen.
Der Einstieg in die Musikproduktion ist aufregend, aber auch voller Stolpersteine. Wenn du diese 7 häufigen Anfängerfehler beim Musik produzieren kennst und bewusst vermeidest, sparst du dir viel Zeit, Frust und unnötige Kosten.
Versuche nicht perfekt zu sein – sondern konsistent.
It’s time to make some music!
🎧 Producer-Tipp: Setze dir für jede Woche ein kleines Ziel: Z.B. 1 Loop fertigstellen, 1 Plugin lernen, 1 Mix üben und dein Fortschritt wird sichtbar werden – Genau das hält dich langfristig motiviert.
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